Ziegeleimuseum lockt über 80 Teilnehmer nach Daren

Nur für angemeldete Besucher öffnet das Ziegeleimuseum der Firma OLFRY Ziegelwerke auf Gut Daren. Dieses möglich machte jetzt der Geschichtsausschuss des Heimatbundes Oldenburger Münsterland mit einem von Klaus Kokenge organisierten Historischen Nachmittag, und über 80 Interessierte folgten der Einladung. Die Begrüßung übernahm Ziegelei- und Gutsbesitzer Georg Wilhelm Freiherr von Frydag, der auch durch die Ausstellung führte.

Kenntnisreich und mit humorvollen Anekdoten aufgelockert zeigte von Frydag den Gästen das Museum, das sich in einem Nebengebäude des Gutes Daren befindet. Seit 1993 präsentiert von Frydag hier eine Sammlung von verschiedenste Ziegeleiprodukten und Maschinen, die die Entwicklung eines Ziegeleiunternehmens von der Manufaktur hin zur maschinellen Fertigung deutlich macht.

Besonderen Eindruck machte auf die Besucher ein 20 Kilogramm schwerer Ziegel aus der Stadtmauer von Tangermünde sowie eine große Ziegelherstellungsmaschine aus dem Jahr 1905 aus Zeitz. Ein Geburtstagsgeschenk, das ihm Freunde gemacht hätten, berichtete der Freiherr, und das für die Anfänge von OLFRY stehe. Denn die eigenen Maschinen der 1907 unter dem Namen „Freiherrlich von Frydagsche Dampfziegeleiverwaltung“ gegründeten Firma seien durch die ständige Modernisierung am immer gleichen Standort über Jahrzehnte durch neue ersetzt und entsorgt worden.

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Am Eingangstor begrüßte Georg Wilhelm Freiherr von Frydag die große Besuchergruppe. Foto: G. Henneberg

Heute habe man bei der Fertigung der Ziegel durch die Technisierung kaum noch Kontakt mit dem Werkstoff Ton, bedauerte der OLFRY-Seniorchef. Dafür gehe der Trend bei der Ziegelfarbe wieder von den dunklen hin zu roten Ziegeln, was sehr erfreulich sei. Die privaten Bauherren planten Neubauten wieder langfristig und machten sich wieder mehr Gedanken über den Wiederverkaufswert, so von Frydag. Das bestätige auch sein Sohn Udo von Frydag, der seit 2015 die Geschäfte von OLFRY führe.

Außer dem Ziegeleimuseum besichtigten die Besucher noch die Sammlung alter Ackergeräte, die Franz-Josef Göttke erklärte. Der Vorsitzende des Heimatvereins Bakum war auf Anfrage von Frydags kurzfristig eingesprungen, um die große Anzahl der Gäste in zwei über das Gelände zu führen. Beim abschließenden Kaffeetrinken fand noch ein reger Austausch über die gesehenen Exponate statt.